INTERNATIONAL WOMEN'S DAY 2021

„We value People. People create value.“ – dieses Motto prägt die Unternehmenskultur von PALFINGER. Gemeinsam arbeiten wir daran, Toleranz, Respekt und Chancengleichheit zu bieten und zu fördern. Im Zuge des diesjährigen International Women’s Day am 8. März wollen wir diese Werte und den gemeinsamen Weg hin zur Gleichberechtigung bewusst hervor heben.

Das offizielle Kampagnenmotto für dieses Jahr lautet "ChooseToChallenge“. Das infrage stellen des „Status quo“. Das bewusste Aufzeigen von Vorurteilen und Ungleichheiten. Denn nur so kann es zu nachhaltigen Änderungen kommen.

PALFINGER will den IWD 2021 zum Anlass nehmen, um Frauen innerhalb des Unternehmens bewusst in den Vordergrund zu stellen. Dafür haben wir mit drei Frauen in Führungspositionen gesprochen. Über ihre Erfahrungen, ihre Herausforderungen, wie sie „Empowerment“ im täglichen Leben anwenden und was sie in Zukunft „challengen“ wollen.

ISABEL DIAZ ROHR

Isabel Diaz Rohr ist Mitglied des Aufsichtsrats der PALFINGER AG. Um alte Denkmuster aufzubrechen hört sie genau zu. Und will Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr zutrauen und vertrauen.

Durch Gespräche lernt man einander kennen. Und durch genaues Zuhören. „Videokonferenzen sind da schwierig“, sagt Isabel Diaz Rohr, Mitglied des Aufsichtsrats der PALFINGER AG. Schwierig, weil die direkte Kommunikation mit dem Gegenüber entfällt. In Corona-Zeiten ist das leider unumgänglich, also hat Frau Diaz auch erst an einer „echten“ Sitzung des Aufsichtsrats teilgenommen, alle anderen Treffen gestalten sich digital. Auch dieses Gespräch mit ihr. Eine – kleine – Challenge.

 

"Wir sollten weiterhin Denkmuster hinterfragen, neue Wege erkunden und noch mutiger, noch selbstbewusster durchs Leben gehen – den Status quo herausfordern."

„Was ich in der kurzen Zeit seit meiner Berufung schon mitgenommen habe, ist, wie konsequent und strukturiert vorgegangen wird aber auch wie angenehm der Umgang innerhalb des Aufsichtsrats ist.“ Isabel Diaz Rohr ist neben Ellyn Shenglin Cai die zweite Frau im Aufsichtsrat und blickt auf eine steile Karriere in der Automobilzulieferindustrie zurück.

„Die Marke PALFINGER“, sagt sie, „ist sehr attraktiv: Tolle Produkte. Die Produktionsprozesse verlaufen anders als in der Autoindustrie. Die Stückzahlen sind kleiner, die Spezialisierung ist größer, die Herausforderungen wie Automatisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung wieder sind die gleichen.“


„Kann die das überhaupt?“

Eigentlich hat Diaz Psychologie studiert. Gelandet ist sie dennoch in der Industrie, genauer gesagt in der Personalentwicklung. „Bei meiner ersten größeren Führungsaufgabe war ich noch jung“, erinnert sie sich, „da wurde ich schon kritisch beäugt, so nach dem Motto: ,Kann die das überhaupt?‘. An dieser Frage hatten mein Alter und mein Geschlecht sicher einen gewissen Anteil. Aber generell gilt, dass Führungskräfte stärker unter Beobachtung stehen.“

Apropos Geschlecht, worauf führt sie es zurück, dass Frauen im Top-Management immer noch deutlich spärlicher vertreten sind als Männer? „Ich denke, es hängt auch mit dem Mut zusammen Angebote anzunehmen“, überlegt sie. „Männer sagen ,Ich versuche es‘, Frauen zögern. Und ich sage ihnen: Habt den Mut! Bewerbt Euch! Nehmt die Angebote an!“

Karriere, fährt sie fort, ist eine anstrengende Angelegenheit, vollkommen unabhängig vom Geschlecht. „Ich bin immer wieder umgezogen, habe die Standorte gewechselt, mit allem was dazu gehört bis hin zu unterschiedlichen Sozialversicherungen. Aber bei allem Aufwand, es ist wichtig, die Chancen zu sehen, die damit verbunden sind.“

Empowerment

Chancen, dieses Stichwort führt direkt zu dem PALFINGER Leadership Principle „Empower“. Wie spielen „Empowerment“ und Chancen zusammen? Isabel Diaz Rohr hält kurz inne: „Ich bin ein Mensch, der gerne Vertrauen gibt. Durch einen Vertrauensvorschuss kann man sehr viel bewirken. Es geht um Zutrauen und um ein Begleiten. Führungskräfte können durch Unterstützung und Mentoring sehr viel bewirken. Gebe ich jemandem die Chance, sich zu beweisen, wird diese Person viel in die Aufgabe hinein- und an ihr wachsen. Und: Für mich gibt es diese entscheidende Aussage: ,Um andere führen zu können, muss man sich selber führen können‘. Man muss seine eigenen Stärken und Schwächen kennen, das ist Selbstbewusstsein im wahrsten Sinn des Wortes.“

Und welche Rolle spielt dabei Empathie? Ist die bei weiblichen Führungskräften stärker ausgeprägt? Frau Diaz Rohr lacht leise. Empathie, versichert sie, ist wichtig. Bei Frauen wie bei Männern und ganz besonders bei Führungskräften.

„Ich hatte lange ein Bild an der Wand hängen auf dem stand nur ein Wort: „LISTEN“ – Hör zu –. So banal es klingt, viele Führungskräfte haben ein Problem damit zuzuhören, ich auch“, wieder lacht Frau Diaz Rohr bevor sie fortfährt: „Wir als Führungskräfte glauben viel zu oft, dass wir selbst die besten Entscheidungen treffen. Dieses alte Denken aufzubrechen und unseren Mitarbeiterinnen noch mehr zuzutrauen, das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

#ChooseToChallenge

Es ändert sich gerade viel, fügt sie hinzu. Auf allen Ebenen, für Männer und Frauen: „Wir sollten weiterhin Denkmuster hinterfragen, neue Wege erkunden und noch mutiger, noch selbstbewusster durchs Leben gehen – den Status quo herausfordern“. Und – zuhören.

RADOSTINA NACHEVA

Radostina Nacheva begann ihre Laufbahn bei PALFINGER als Praktikantin. Die ihr gebotenen Möglichkeiten sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln führten sie schlussendlich in ihre jetzige Position als Finance Manager von PALFINGER Bulgaria – ein Weg, der nicht immer einfach war.

Sie nutzte die Chance sich mit ihren Fachkenntnissen und Fähigkeiten in dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu beweisen und ein erfolgreiches Team aufzubauen. Gemeinsam mit den Controlling Kollegen und dem Management Team von PALFINGER Tenevo wird auf kontinuierliche Verbesserung gesetzt, um damit die Weiterentwicklung der Organisation voranzutreiben. Dabei ermöglicht es ihr Erfahrungsschatz sich erfolgreich neuen Herausforderungen zu stellen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren und dabei selbst noch weiter zu wachsen.


"Frauen haben ein vielseitiges Denken und finden Lösungen dort, wo andere nur Probleme sehen."

In ihrer Position als Finance Manager wird erwartet, mit „Daten und Fakten“ Transparenz zu schaffen und das Management dahingehend zu unterstützen, richtige Entscheidungen zu treffen.
 

Als erfolgreiche Frau in der Industrie: Wie haben Sie sich behauptet?
Mussten Sie das überhaupt? Man muss sich gar nicht behaupten – es ist nicht notwendig, wenn dein Team erfolgreich ist, wenn deine Organisation die Ziele erreicht und die strategischen Projekte planmäßig abgeschlossen werden. Der beste Beweis für die geleistete Arbeit sind die Ergebnisse und die KPIs, die das Unternehmen erzielt. Ich habe oft die Aufgabe, die Zielerreichung zu präsentieren und ich bin immer stolz, wenn ich sehe, wie unsere Organisation sich immer weiterentwickelt und neue Rekorde verzeichnet.
 

“Empower” ist eines der PALFINGER Leadership Principles. Was verbinden Sie mit diesem Begriff und welche Rolle spielt „Empowerment“ in Ihrem beruflichen Umfeld?
Für mich bedeutet “Empower“, den Mitarbeitern mehr Spielraum zur Verbesserung und Optimierung der Prozesse zu lassen. Man muss vertrauensvolle Beziehungen zu den Mitarbeitern aufbauen, so dass sie Eigeninitiative und Selbstverantwortung zeigen können. Man muss immer für neue Ideen und Veränderungen offen sein, um Synergien und Innovationen zu erzielen.

Wie möchten Sie Frauen inspirieren, wenn es um das Thema „Karriere“ oder „beruflicher Erfolg“ geht? Was hat Sie auf Ihrem Weg begleitet?

Sich immer auf die eigenen Fähigkeiten und die eigene Kraft zu verlassen. Frauen haben gute Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten. Sie gehen die Sache mit viel Ehrgeiz und Emotionen an und können die Teammitglieder für ein gemeinsames Ziel begeistern. Frauen haben ein vielseitiges Denken und finden Lösungen dort, wo andere nur Probleme sehen. Was mich auf meinem Weg begleitet hat, ist meine Intuition, die mir in schwierigen Situationen geholfen hat, die richtige Entscheidung zu treffen.

Somit ist das Grundgerüst für beruflichen Erfolg für Radostina klar: Sich auf die eigenen Fähigkeiten verlassen, mit Ehrgeiz und dem ganzen Herzen bei der Sache sein, sowie den Teamgedanken nie aus den Augen verlieren. Durch vielseitiges Denken, Intuition und empathische, emotionale Ansätze können Lösungen gefunden werden, wo andere nur Probleme sehen. Ganz nach dem Motto: “Have the courage to follow your heart and intuition.” (Steve Jobs)

Das diesjährige Motto des International Women’s Day 2021 „ChooseToChallenge“ will Radostina aufgreifen, um andere zu inspirieren und dazu zu animieren, dem eigenen Herzen und der eigenen Intuition zu folgen und an sich zu glauben.

Kristine Keenan Timm

Kristine Keenan Timm hat kurz nach der Implementierung der Global PALFINGER Organization (GPO) bei PALFINGER angefangen. Daher war ihre bisherige Zeit bei PALFINGER von Veränderungen für das gesamte Unternehmen geprägt. Sie konnte viele Verbesserungen in den Programmen für Gehälter und Sozialleistungen und auch in den Prozessen für Gehaltsabrechnungen in der Region Nordamerika umsetzen.

Als erste Person in der Funktion des Director of Compensation and Benefits bei PALFINGER Nordamerika hat Kristine Keenan Timm die großartige Chance, ihre eigene Funktion, ihre Abteilung und die Rollen ihrer Teammitglieder selbst zu definieren. Das neue Team führt erhebliche Veränderungen ein und verschafft der Region einen großen Mehrwert. Doch auch wenn diese Aufgabe an manchen Tagen mit einem enormem Arbeitspensum und Stress verbunden ist, findet Kristine Keenan Timm die Herausforderung extrem spannend. Wir als Unternehmen entwickeln uns zwar ständig weiter, aber Kristine Keenan Timm ist stolz darauf, was wir bis jetzt schon erreicht haben.


"Ich verstehe Empowerment so, dass man einer Person Chancen gibt und Ressourcen zur Verfügung stellt, sodass der- oder diejenige erfolgreich sein kann."

Als Frau in einer Führungsposition ist es für sie wichtig, dafür zu sorgen, dass ihre Stimme gehört wird, ohne dass sie als penetrant oder aggressiv wahrgenommen wird, und dass andere Frauen die gleichen Chancen erhalten.
 

Als erfolgreiche Frau in dieser Branche – mussten Sie sich da jemals bewähren, und wenn ja, wie?

Ich denke, wir alle müssen uns bewähren, um das Vertrauen der anderen zu gewinnen, allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass ich mich bewähren musste, weil ich eine Frau in der Industrie bin. Vielleicht ist das auch der Tatsache geschuldet, dass ich im Personalbereich arbeite, den es natürlich nicht nur in der Industrie gibt. Das ist bei traditionell von Männern dominierten Positionen in der Branche wahrscheinlich ganz anders – leider.


„Empowerment“ ist eines der Führungsprinzipien von PALFINGER. Was bedeutet das für Sie, und welche Rolle spielt die „Empowerment“ in Ihrem beruflichen Umfeld?

Ich verstehe Empowerment so, dass man einer Person Chancen gibt und Ressourcen zur Verfügung stellt, sodass der- oder diejenige erfolgreich sein kann. Ich versuche, meine Teammitglieder zu befähigen, indem ich sie mit anspruchsvollen Projekten betraue, mit denen sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern können. Gleichzeitig gebe ich ihnen die Anleitung und die Ressourcen, die sie benötigen, damit sie das Projekt erfolgreich abschließen können.


Wie würden Sie Frauen gerne inspirieren, wenn es um die Themen „Karriere“ oder „beruflicher Erfolg“ geht? Was hat Sie auf Ihrem Weg begleitet?

Ich glaube, bei einer erfolgreichen Karriere geht es darum, etwas zu finden, das man gerne und mit Leidenschaft tut. Es macht gar nichts, wenn man scheitert oder eine neue Richtung einschlägt, denn daraus entstehen oft Wachstum und neue Chancen

Als ich meine berufliche Laufbahn begann, hatte ich mir zum Ziel gesetzt, innerhalb von fünf Jahren in einer Führungsposition zu sein. Dann kamen meine Kinder auf die Welt und meine Prioritäten haben sich geändert. Ich bekam die Möglichkeit, in eine Teilzeitstelle im HR-Projektmanagement zu wechseln. In dieser Position konnte ich in vielen verschiedenen Bereichen des Personalwesens am Hauptsitz des Unternehmens arbeiten. Dabei konnte ich mein Wissen erweitern und meine Fähigkeiten ausbauen, und das hat mich schließlich zu meiner ersten Führungsposition gebracht. Obwohl sich also mein Weg und meine Zeitplanung geändert haben, habe ich dennoch mein Ziel erreicht.

Die Frau, die mir die Chance gab, meiner jungen Familie den Vorrang zu geben und gleichzeitig meine berufliche Laufbahn weiterzuverfolgen, und die Kompetenzen, die ich dabei erworben habe, bildeten die Grundlage für meine Karriere. Dank dieser Frau und auch vielen anderen wunderbaren weiblichen und männlichen Führungskräften, mit denen ich seitdem arbeiten durfte, hatte ich wirklich das Glück, „alles haben“ zu können. Heute setze ich mich dafür ein, die Chancen, die ich hatte, auch anderen Frauen zu geben.

 

Um beruflich erfolgreich zu sein, ist es für Kristine Keenan Timm wichtig, durch Herausforderungen zu wachsen, etwas zu finden, das man leidenschaftlich und gerne tut, und nicht zuletzt starke Partnerschaften mit anderen Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachgebiet aufzubauen, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen.

Das Motto des Internationalen Frauentags 2021, „ChooseToChallenge“, möchte Kristine Keenan Timm gerne übernehmen. Deshalb wird sie die Leistungen aller Frauen weiterhin herausstellen und feiern und sich Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, insbesondere Ungleichheiten beim Gehalt, entgegenstellen.